Mittwoch, 5. September 2007

So soll es sein ...

"...und es wird ein Dekret erlassen, daß, wer sich Schwielen in die Hände schafft, unter Kuratel gestellt wird; daß, wer sich krank arbeitet, kriminalistisch strafbar ist; daß jeder, der sich rühmt, sein Brot im Schweiße seines Angesichts zu essen, für verrückt und der menschlichen Gesellschaft gefährlich erklärt wird; und dann legen wir uns in den Schatten und bitten Gott um Makkaroni, Melonen und Feigen, um musikalische Kehlen, klassische Leiber und eine commode Religion!"

Georg Büchner - Leonce und Lena


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2 Kommentare:

Kosmonaut hat gesagt…

Cool, dass Du das Zitat rausgesucht hast. Hat mich soeben auf die Wiese des Poetenfests gebeamt.

wabi:zumai hat gesagt…

Freut mich !
Es ist ein wundervolles Schlusswort von Georg Büchner in Leonce und Lena.
Auch wenn er nicht als Romantiker in die Weltliteratur eingegangen ist, so fühle ich mich doch durch diese Worte versetzt zu - na, nicht nur zu einem Poetenfestival - sondern in einen italienischen Olivenhain.
Und es ist für mich eine poetische Aufforderung das Leben zu geniessen, zu achten, und die konventionelle Betrachtung unserer Einstellung zur Arbeit subversiv zu "hinterdenken"

lg, N.